Sie sind an einem Lymphödem erkrankt oder nehmen an, dass bei Ihnen ein Lymphödem vorliegt? Wir beraten und versorgen Sie gerne individuell und ausführlich. Besuchen Sie uns in unserer Boutique oder vereinbaren Sie telefonisch einen Beratungstermin unter 030 / 49 76 94 900. Wir beraten Sie gerne zu Kompressionsstrümpfen, Kompressionsarmstrümpfen und Lymphentlastungs-BHs.
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Postoperative Lymphödeme – Vorbeugung und Versorgung
Verletzungen des Lymphsystems können zu einer bleibenden Schädigung und als Folge zu einem Lymphödem führen.
Bei einem Lymphödem ist der Fluss der Lymphe durch die Lymphbahnen gestört, Flüssigkeit sammelt sich in den Zellzwischenräumen und führt zu sichtbaren und tastbaren Schwellungen. Ursache können Verletzungen wie z.B. Quetschungen oder operative Eingriffe sein.
Eine der häufigsten Ursachen sind Tumorerkrankungen im Brustbereich und deren Behandlung. Die bei der Krebstherapie häufig notwendige Entfernung von Lymphknoten und die Durchtrennung von Lymphgefäßen bei der OP können die Abflusswege der Lymphe stark bzw. ganz behindern. Auch die Bestrahlungstherapie wirkt sich ungünstig auf die Lymphgefäße aus.
Rund 20 bis 30% der Brustkrebspatientinnen sind von sekundären Lymphödemen betroffen. Die ersten Symptome wie Schwere, Spannungsgefühl und eine beginnende Schwellung treten oft erst Wochen oder Monate nach der Krebsoperation auf können sich aber auch erst Jahre später manifestieren.
Die Schwere eines Lymphödems ist abhängig von
- der Anzahl der axillär entfernten Lymphknoten
- der Radikalität der Operation
- der postoperativen Narbenbildung
- Art und Ausmaß der Strahlentherapie und den dadurch verursachten fibrotischen Veränderungen
- dem Ausmaß des Tumors und des Lymphknotenbefalls
Die Entwicklungsphasen eines Lymphödems werden in unterschiedliche klinische Stadien eingeteilt
- Stadium 0 (Latenzstadium) – die Arbeit des Lymphsystems ist gestört, kann aber noch ausgeglichen werden.
- Stadium I (Reversibles Stadium) – Überforderung des Lymphsystem, Schwellung des betroffenen Gewebes, das Gewebe ist noch weich.
- Stadium II (Spontan irreversibles Stadium) – überschüssiges Bindegewebe hat sich gebildet, Gewebe beginnt sich zu verhärten.
- Stadium III (Elephantiasis) – extreme Schwellung, Haut ist verhärtet, Wucherungen treten auf.
Zur Vorbeugung von Lymphödemen können die folgenden Maßnahmen beitragen:
- Die Träger des BHs sollten auf keinen Fall einschneiden.
- BHs mit breiten Trägern, die nicht einrollen, und mit weichem und breitem Unterbrustband verwenden.
- Kleidung vermeiden, die auf der operierten Seite einengt oder einschnürt.
- Förderung des Lymph-Abtransports durch Gymnastik.
- Immer mal wieder den Arm hochlegen (über Herzhöhe). Schnitt- oder Kratzverletzungen vermeiden.
- Die Handtasche nicht auf der operierten Seite tragen.
- Blutdruckmessungen, Injektionen oder Blutentnahmen nicht an der operierten Seite durchführen.
Erfolgt keine Behandlung des Lymphödems im Anfangsstadium, schwillt das betroffene Körperteil immer weiter an, und das Gewebe verändert sich. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser.
Konsequente Entstauungs- und Kompressionstherapie ist bei einem Lymphödem sehr wichtig
Ein Lymphödem ist zwar eine chronische Erkrankung, doch mit der richtigen, dauerhaften Therapie erzielen Sie sehr gute Ergebnisse. Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) hat sich besonders bewährt.
Sie ist die wirksamste Methode zur Behandlung von Lymphödemen. Die Lymphgefäße werden durch die milden mechanischen Reize zur Mehrarbeit, das heißt zu einem besseren Abtransport der Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe, angeregt. Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie besteht aus zwei Phasen:
Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet dann über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er medizinische Kompressionskleidung verordnen. Bei in petto werden Ihre Beine, der Thorax oder der Arm fachgerecht ausgemessen. Sie entscheiden dann ganz individuell in welcher Farbe Sie die Kompressionsbekleidung erhalten möchten. Nach der Genehmigung durch Ihre Krankenkasse wird Ihre Wunschkleidung beim Hersteller in Auftrag gegeben und erreicht uns ca. 1 Woche später. Gemeinsam mit Ihnen probieren wir Bekleidung an und überprüfen den korrekten Sitz.
Wichtig ist es, dass Sie die Kompressionsbekleidung regelmäßig tragen. Nur dann bleibt das Ergebnis konstant und das Ödem bildet sich nicht weiter aus. Medikamente können die Ödemtherapie begleiten – Ihr Arzt entscheidet hier über die Notwendigkeit.
Für detailliertere Informationen haben wir Ihnen hier weiteres Informationsmaterial zum Download bereitgestellt:
Juzo – Das Lymphödem (PDF)
DGA Ratgeber – Lymphödem und Lipödem (PDF)